Wie häufig sind Depressionen?

Depressionen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Das Risiko, im Laufe seines Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt in Deutschland bei ca. 10-20%. Das heißt, jeder fünfte bis zehnte Bundesbürger leidet in seinem Leben an einer oder mehreren depressiven Episoden.

Depressionen: Häufigkeit

Ungefähr die Hälfte aller depressiv Erkrankten leiden zusätzlich auch unter Angst- oder Panikstörungen. Dabei lässt sich häufig nicht mehr feststellen, ob die Depression oder die Angst als Erstes bestand.

Viele Menschen erkranken bereits vor ihrem 40. Lebensjahr erstmals an Depressionen mit gehäuften Ersterkrankungen insbesondere um die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts herum. Frauen erkranken ungefähr doppelt so häufig an Depressionen wie Männer, die Ursache dafür ist letztendlich unklar.

Die Depressionen verlaufen meist in einzelnen oder wiederkehrende Episoden. Bei ca. der Hälfte der Erkrankten kann die Depression nach dem Ende der ersten depressiven Episode ohne therapeutische Unterstützung wieder ausheilen. Bei der anderen Hälfte der Betroffenen kann es jedoch dazu kommen, dass sich die depressive Symptomatik nicht von alleine bessert oder dass sie nach einer Unterbrechung wieder auftritt, so dass eine Therapie erforderlich werden kann.

Die Dauer der depressive Episoden kann sehr unterschiedlich sein, von wenigen Wochen bis zu langen Episoden mit über einem Jahr Dauer. Unbehandelt liegt die Episodendauer im Durchschnitt bei ca. 6 bis 8 Monaten.

Das Risiko für einen schwereren Verlauf der Depression steigt bei höherem Lebensalter sowie bei ungünstigen familiären und sozialen Bedingungen wie z.B. fehlender Unterstützung oder ständigen Problemen und Konflikten. Eine genetische Belastung mit mehreren an Depression erkrankten Blutsverwandten erhöht ebenfalls das Risiko für einen schweren Verlauf. Auch das Bestehen weiterer Erkrankungen wie z.B. einer Zwangserkrankung, Essstörung, Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit kann den Verlauf der Depression erschweren.


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